Welchen Einfluss hat das Sonnenlicht auf die Natur und den Menschen?


Das gesamte Leben und auch die zeitlichen Rhythmen der Erde sind von der Sonne abhängig. Ohne das Licht der Sonne ist das Leben auf der Erde undenkbar. Für Pflanzen sind die Sonnenstrahlen überlebensnotwendig. Aber auch die Menschen kommen ohne das Licht und die Wärme der Sonne nicht aus.

 

Physische Wirkung des Sonnenlichtes

Es ist immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis, wenn die Sonne durch die Wolken bricht, wenn eine Landschaft im Licht erstrahlt. Fotografien wirken plastisch und lebendig, wenn im Sonnenlicht geknipst wurde. Jede Pflanze, selbst eine Zimmerpflanze streckt sich dem Licht entgegen. Wenn das Sonnenlicht auf die Pflanzen scheint, wirken die Pflanzen klarer und differenzierter als bei bewölktem Himmel. Die Formen und die Farben der Pflanzen treten erst richtig hervor. Wenn am Morgen die Sonne aufgeht, richten sich die Zweige der Bäume, die Blätter der Pflanzen und sogar die Stängel und Blüten der Pflanzen nach oben hin auf. Die meisten Blüten öffnen sich erst bei Sonnenschein.
Bei den Pflanzen kann man auch eine deutliche Beziehung vom Licht zur Luft erkennen. Die Photosynthese der Pflanzenblätter und auch der Nadeln der Nadelbäume ist einer der bedeutendsten Prozesse der Erde und auch einer der ältesten. Durch das Sonnenlicht erzeugen die Blätter der Bäume durch die Photosynthese den lebenswichtigen Sauerstoff. Auch die Nadeln der Nadelbäume erzeugen durch das Licht Sauerstoff. Es ist zwar weniger als bei den grünen Blättern, aber immerhin wäre die Photosynthese auch im Winter möglich, wenn die Sonne einmal scheint. Ein ausgebildeter Gärtner weiß, wenn es eine sehr lange, trübe Witterungsperiode oder einen sehr trüben Winter gibt, in dem kaum die Sonne scheint, produzieren auch die Bäume nahezu keinen Sauerstoff. Man kennt es auch selbst, dass die Luft wesentlich frischer und angenehmer zum Atmen ist, wenn die Sonne scheint.

 


Video: Schlüsselblumen bei Sonnenaufgang, sie richten sich innerhalb von ca. 1h auf

 

Nicht nur zum Atmen wird der Sauerstoff gebraucht, sondern aus dem Sauerstoff wird auch die schützende Ozonschicht gebildet.
Wenn das Sonnenlicht auf die Haut des Menschen scheint, produziert der Mensch das so wertvolle Vitamin D. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. In der Nahrung kommt es vor allem in fetten Fischen, Eiern, Olivenöl, in Avocado und in Milchprodukten vor, allerdings nicht so ausreichend für den Körper, nur ca. 20% des Körperbedarfs, als wie es über das Sonnenlicht im Körper produziert wird. Prof. Dr. Jörg Spitz, Facharzt für Nuklearmedizin beschreibt: „Es wird immer wieder gesagt, dass es ausreicht, 3 bis 4 mal pro Woche 10 bis 15 Minuten in der Sonne zu sein, wenn man ungefähr 25 Prozent der Haut entblößt, um genügend Vitamin D zu produzieren. Die Sonnen-Cremes verhindern nach dem Auftragen die körpereigene Vitamin-D-Bildung. Die meisten der Anwender wissen das jedoch nicht. Die Sonne gilt mittlerweile als etwas Gefährliches, obwohl sie so viele positive Effekte hat und seit Millionen von Jahren die Existenz des Lebens auf der Erde garantiert, auch die des menschlichen Lebens!“
Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau. Es holt das Calcium aus dem Darm und schleust es in die Knochen ein. Es hat auch eine deutliche Wirkung auf das Immunsystem. Es ist auch ein Grund, warum es im Sommer weniger Erkältungskrankheiten und Grippe-Epidemien gibt. Außerdem spielt das Vitamin D eine Rolle für die Muskeln, die Nerven, das Gehirn und das Herzkreislaufsystem.
Nicht nur das Vitamin D wird gebildet in der Sonne. Das Sonnenlicht beschleunigt in unserem Körper auch die Serotoninproduktion. Serotonin ist ein Stoff, der Wohlbefinden und Glücksgefühle hervorruft. Es ist erwiesen, dass Menschen in Ländern mit vorwiegend schlechtem Wetter und bewölkten Tagen mehr zu Depressionen neigen. Gleichzeitig wird der Cholesterinspiegel in den Blutgefäßen durch das Sonnenlicht gesenkt. Natürlich sollte der Mensch es mit dem Sonnenbaden nicht übertreiben. Dass der Körper mit jedem Sonnenbrand einer schädlichen Wirkung ausgesetzt ist, ist bestimmt jedem bekannt.


Seelische Wirkung des Sonnenlichtes

Wenn sich der Mensch dem Sonnenlicht aussetzt, um nur die ganzen positiven Wirkungen für seinen Körper zu genießen, wäre er schon in einer sehr nehmenden Haltung.
Bei der seelischen Wirkung des Sonnenlichtes interessiert uns eher die Empfindung, die wir zum Sonnenlicht gewinnen können. Auch wie wir zur Sonne in Beziehung treten, wie wir sie wahrnehmen, ist von entscheidender Bedeutung. Viele Menschen braten sich im Urlaub in der Sonne, und wenn es ihnen zu heiß wird, kühlen sie sich im Wasser wieder ab, um dann erneut wieder in der Sonne zu braten. Bei diesem Genuss befinden sich die Menschen mit ihrer Wahrnehmung eher in sich drinnen. Es zeigt sich auch mehr eine nehmende Haltung, denn eine wirkliche Beziehung zur Sonne entsteht kaum.
Eine wirkliche Beziehung zur Sonne tritt nicht durch den reinen Genuss auf. Wenn jemand sich für das Licht oder die Wärme der Sonne interessiert, dann möchte er sie eher bewusst erleben. Wenn wir die Wärme der Sonne studieren wollen, können wir, indem wir unser Gesicht oder die Arme in die Sonne halten, oder auch in der Sonne liegen, die Wärme erst mal bewusst wahrnehmen. Leichter tun wir uns dabei, wenn wir uns eine Frage dabei stellen, z.B. „Wie fühlt sich die Sonne heute an? Ist sie eher stechend, brennend oder sanft wärmend?“ Mit so einer konkreten Wahrnehmung entsteht dann sogar mehr eine Nähe zur Sonne. Wir empfinden mehr eine Sinnesfreude statt eine Gefühlsschwelgerei.
Auch das Licht der Sonne zu betrachten ist sehr interessant, denn sie scheint nicht immer gleich auf die Natur. Das Licht der Sonne kann sehr klar, oder sehr grell sein, oder durch eine diesige Atmosphäre eher abgeschwächt oder mild auf die Umwelt scheinen. Z.B. wirkt das Licht am Morgen bei klarem Himmel anders als am Abend. Oft glitzert das Licht am Morgen viel mehr, und scheint am Abend mit einem weicheren Licht auf die Pflanzen. Wenn wir versuchen das Licht der Sonne zu betrachten, zu erkennen bzw. objektiv anzuschauen, bringen wir uns zum Licht der Sonne in Beziehung.


Es entsteht eine viel feinere Empfindung zu den Lichtverhältnissen und zur Natur, wenn wir diese mit geeigneten Fragestellungen wahrnehmen.

 

Foto: Das weiche Licht eines Sees am Abend. Die Bäume und Büsche scheinen, wie miteinander verbunden zu sein.

 

 


Foto: Das glitzernde Licht an einem Frühlingsmorgen.


Eine andere Erfahrung in Bezug auf das Sonnenlicht ist die Weite. Einige kennen es vielleicht vom Spazierengehen bei Sonnenschein, dass sich die Landschaft weiter anfühlt. Bei bewölktem Himmel fühlt sich der Raum oder der Außenbereich meist enger an. Natürlich drücken auch die Wolken von oben, in dem sie uns vom Licht abschirmen. Im Haus kann man auch wahrnehmen, dass wenn die Sonne hineinscheint, dass sich der Raum weiter oder vielleicht sogar größer anfühlt, als wenn die Räume im Haus durch bedecktes Wetter düster und damit enger erscheinen.
Auch in einer Begegnung mit Menschen merkt man, ob der Raum weit oder eng wird. Manche Menschen betreten ein Haus, und nehmen den ganzen Raum für sich ein. Sie reden vielleicht nur von sich und nehmen andere Anwesende gar nicht richtig wahr. Die anderen haben dann kaum Raum zum Atmen oder zu Wort zu kommen. Dann fühlt sich der Raum eng an. Wieder andere Menschen betreten ein Haus und interessieren sich für die Anwesenden oder für einen Inhalt. Dadurch fühlt sich für die anderen Anwesenden der Raum weiter oder sogar heller an. Ist es damit nicht sogar für den Menschen möglich, eine lichthafte oder sonnenhafte Atmosphäre zu schaffen?
An sehr klaren Tagen an denen die Sonne ungehindert auf die Erde scheinen kann, fühlt sich der Mensch doch freudiger, und mit mehr Tatendrang, auch wenn wir uns nicht direkt in der Sonne aufhalten. Oft sind die Leute sogar freundlicher zueinander als an bewölkten Tagen. Allein schon das Licht der Sonne, selbst wenn wir uns in einem Gebäude aufhalten müssen, bewirkt eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit. Die Schwere und Müdigkeit schwindet leichter, und es ist möglich, klarere Gedanken zu denken. Wenn wir uns klare und vor allem tiefgründige Gedanken über einen Sachverhalt bilden, werden wir freier von automatisch herantretenden Gedankenmustern. Es ist ein Unterschied, ob der Mensch grübelt, das sich vielleicht so anfühlt, wie wenn dunkle Wolken vorbeiziehen und die Sonne verdecken, oder ob er sich eigenständig Gedanken bildet. Dieses eigenständige Denken kann niemals aus einer Gewohnheit entstehen, es geschieht aus einer konkreten, logischen oder auch tiefergründigen Auseinandersetzung mit einer Sache oder einem Menschen. Wenn er sich eigenständig objektive Gedanken bildet über eine Sache oder über einen Menschen, fühlt sich dies eher lichthaft an.

Geistige Bedeutung der Sonne

Im alten Ägypten war die Sonne lange Zeit oberste Gottheit. Zum Teil wurde sie als rechtes Auge des Himmelsherrn Horus (Sonnenauge) oder als selbständiger Weltkörper angesehen. Der altägyptische Pharao Echnaton wollte einen Monotheismus einführen. Er erhob den Sonnengott Aton in Gestalt der Sonnenscheibe zum Gott über alle Götter Ägyptens und befahl nur noch den Sonnengott anzubeten. (wikipedia)

In der Astrologie steht die Sonne für das geistige Prinzip. Als Lebensmittelpunkt wird ihr auch das Herz zugeordnet. Als ihr Wochentag gilt seit der Antike der Sonntag, und als Metall das Gold. In der astrologischen Bedeutung geht das Tierkreiszeichen auf den Stand der Sonne zum Zeitpunkt der Geburt zurück. Als Symbol für die Ichkräfte und das Selbstbewusstsein wird sie und das Haus, in dem sie steht, bei der Deutung eines Horoskops zuerst berücksichtigt. Die Sonne steht auch ganz generell für Aktivität und Lebenskraft. (questico.de)

Im Christentum steht die Sonne für das Sinnbild Gottes. Gott ist Sonne und Schild. Psalm 84, 12. Die Sonne erhellt alle Finsternisse und weckt überall Leben. Sie scheint über Gute und Böse. Christus erleuchtet und befruchtet auf geistige Weise die Menschheit, wie die Sonne auf leibliche Weise die Erde. „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8:12)

In der Anthroposophie beschreibt Rudolf Steiner zur Sonne: „Der höchste führende Sonnengeist aber war der Christus selbst. Um die Folgen des Sündenfalls auszugleichen, stieg der Christus aber zum Heil der Menschen im Laufe eines langen kosmischen Entwicklungsprozesses, in dem er die Vorstufen zum Mysterium von Golgatha durchlebte, auf die Erde herab und verband sich mit dieser durch das Mysterium von Golgatha, damit auch sie einst Sonne werde und so zu einer höheren Daseinsform aufsteige. Da vereinte sich sein Wesen mit der Atmosphäre der Erde, wie dies heute noch im hellseherischen Rückblick wahrgenommen werden kann. So kam die Christus-Wesenheit von der Sonne auf die Erde.“ 


Auch der Mensch kann zu einer "Sonne" werden. Indem der Mensch mit seiner eigenen Gedankenbildung, Vorstellungsbildung und Empfindungsentwicklung das Leben gestaltet und Möglichkeiten schafft, die zum Aufbau der Menschen und Entwicklung in der Welt beiträgt.

 

Foto: Die Sonne, mit dem Fernglas und einem Sonnenfilter aufgenommen.

 

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